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Der schwarz-gelbe Körper der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris) signalisiert unmissverständlich „Vorsicht giftig“. Jeder Vogel, der einmal versucht hat ein solches Tier zu fressen und dabei gestochen wurde wird in Zukunft sicher einen großen Bogen um schwarz-gelb gefärbte Insekten machen. Auf den ersten Blick ist eine Gemeine Wespe kaum von einer Deutschen Wespe oder einer anderen Wespenart zu unterscheiden. Erst wenn man sich den Stirnschild einer Gemeinen Wespe genauer ansieht fällt das charakteristische Erkennungsmerkmal auf. Auf gelbem Hintergrund ist dort ein Strich zu erkennen, der nach unten breiter wird. Die Gemeine Wespe ist eine eher kleine Wespenart. Die Arbeiterinnen werden gerade einmal 12 bis 14 mm lang, während die Königinnen höchstens eine Körperlänge von 19 mm erreichen.
Die Gemeine Wespe ist eine einheimische Wespenart und bei uns sehr häufig. Auf das häufige Vorkommen bezieht sich auch der deutsche Artname – „gemein“ ist somit im Sinne von „gewöhnlich“ zu verstehen. Die Gemeine Wespe findet man in Wäldern genauso wie in Großstädten. Die Art ist ein typischer Kulturfolger und baut ihre Nester sehr oft in Rollladenkästen und dunklen Dachböden. Ursprünglich wurden die Nester immer in unterirdischen Hohlräumen wie den Gängen von Wühlmäusen angelegt. Auch heute nistet die Gemeine Wespe häufig an solchen Stellen. Der ursprüngliche Gang wird von den Arbeiterinnen Stück für Stück erweitert, so dass Platz für den Nestbau geschaffen wird.
Wespennest im Fensterrahmen
Wespennest im Mauerwerk
Wespennest im Jalousiekasten
Wespennest im Nistkasten
Wespennest an der Dachrinne
Wespennest im Boden
Wespennest im Dach
Wespennest im Haus
Wespennest am Balkon
Wespennest im Garten
Wespennest in der Dämmung
Die Nahrungsgewohnheiten der Gemeinen Wespe unterscheiden sich nicht von denen anderer Wespenarten. Die erwachsenen Tiere ernähren sich hauptsächlich von zuckerhaltiger Nahrung während die Larven mit eiweißhaltiger Nahrung gefüttert werden.
Genauso wie die Hornisse bildet auch die Gemeine Wespe einjährige Staaten, die aber erst sehr spät im Herbst zugrunde gehen. Sieht man Mitte oder gar Ende November noch Wespen herum fliegen, so handelt es sich meist um Angehörige der Gemeinen Wespe. Die Nester dieser Art können einen Umfang von bis zu zwei Metern erreichen. Die Kolonien der Gemeinen Wespe bestehen manchmal aus bis zu 5.000 Individuen.
Wie schon erwähnt baut die Gemeine Wespe ihre Nester sehr häufig im Boden. Ganz häufig kommt es zu Unfällen, wenn zum Beispiel Böschungen gemäht und die Tiere dabei aufgeschreckt werden. In diesen Fällen verlassen in wenigen Sekunden Dutzende wütender Wespen den Bau um sich auf den vermeintlichen Angreifer zu stürzen. In solchen Fällen hilft dann nur noch die sofortige Flucht. Bei Stichen ins Gesicht und vor allem in die Mundhöhle sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Allergiker sollten immer Notfallmedikamente mit sich führen, die im Falle eines Wespenstichs sofort eingenommen werden müssen.
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Meist bemerkt man ein Nest der Gemeinen Wespe im Rollladenkasten erst dann, wenn das Volk schon größer ist und regelmäßig Wespen ein und aus fliegen.
In Backfilialen oder auch Metzgereien sollten UV-Lichtfallen im Verkaufsraum aufgehängt werden. Diese locken Wespen an und verhindern so, dass sich die Tiere an den ausgelegten Lebensmitteln vergreifen. Auch spezielle Köderfallen, die einen Flüssigköder enthalten, können zur Wespenbekämpfung in Wohn- und Geschäftsräumen eingesetzt werden.
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