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Orientalische Schaben (Blatta orientalis) sind komplett schwarz gefärbt und können bis zu 3 cm lang werden. Von der Größe liegen sie somit zwischen der Amerikanischen Schabe und der Deutschen Schabe. Die Flügel sind bei beiden Geschlechtern reduziert. Während die Flügel der Männchen immerhin noch zwei Drittel des Hinterleibs bedecken, besitzen die Weibchen der Orientalischen Schabe nur noch winzige Flügelreste.
Wie der Name schon andeutet stammt die Orientalische Schaben vermutlich aus dem Nahen oder dem Mittleren Osten. Mit Sicherheit ist es eine Art, die ursprünglich in tropischen oder subtropischen Regionen in Asien vorkam. Mittlerweile hat die Orientalische Schabe aber eine globale Verbreitung. Sie lebt in Deutschland in Bäckereien und anderen, lebensmittelproduzierenden Betrieben, aber auch in Schweineställen und anderen landwirtschaftlichen Betrieben. Generell werden feuchtwarme Bereiche besiedelt. Die Versteckplätze der Orientalischen Schabe liegen in der Regel im Bodenbereich, da die Art wesentlich schlechter klettern kann als die Deutsche- oder die Amerikanische Schabe. In Privatwohnungen kommen die Tiere oft in Küchen vor. Die Art wird daher auch als Küchenschabe bezeichnet.
Hinsichtlich der Ernährung unterscheiden sich Orientalische Schaben nicht von den anderen hier behandelten Schabenarten. Gefressen wird alles was auch der Mensch konsumiert. Daneben fressen die Tiere aber auch Küchenabfälle, Exkremente und andere, mit Krankheitskeimen belastete Materialien.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Bekämpfung der Orientalischen Schabe: Schabenbekämpfung
Das Weibchen der Orientalischen Schabe legt in der Regel 16 Eier in einer Eikapsel ab, in der die Eier hervorragend vor Freßfeinden und gegenüber ungünstigen Umwelteinflüssen geschützt sind. Die Eikapsel wird zunächst noch ein paar Tage von den Weibchen herum getragen bevor sie an einer feuchtwarmen Stelle deponiert wird). Bei einem Befall mit der Orientalischen Schabe findet man oft viele Eikapseln hinter Kühlschränken, Herden oder Spülmaschinen. Bei Temperaturen von weniger als 15°C pflanzen sich die Tiere nicht mehr fort. Die Entwicklungsdauer hängt stark von der Temperatur ab und kann bei niedrigen Temperaturen bis zu 10 Monaten dauern.
Da Orientalische Schaben Krankheitserreger auf Lebensmittel und Tierfutter übertragen können, gelten sie als Gesundheitsschädlinge. Sie müssen daher überall dort bekämpft werden wo die Gefahr besteht, dass sie als Überträger von Infektionskrankheiten auftreten können. Dies gilt insbesondere in Gaststätten und Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung, aber auch in Privathaushalten oder in landwirtschaftlichen Betrieben.
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Ohne die systematische Überwachung eines Betriebs mit speziellen Schabenklebefallen fällt ein Befall oft erst dann auf, wenn sich die Schaben stark vermehrt haben. Die Bekämpfung der Schädlinge ist bei einem starken Befall allerdings viel schwieriger als bei einem schwachen Befall.
Da die Einschleppungsmöglichkeiten so vielfältig sind, ist es im Grunde genommen nicht möglich sich sicher vor einem Befall mit der Orientalischen Schabe zu schützen. Je früher ein Befall mit der Orientalischen Schaben erkannt wird, desto leichter ist es aber den Befall zu tilgen. Dies verdeutlicht, dass ein systematisches Monitoring mit Schabenklebefallen die beste Vorbeugung gegen einen Befall mit der Orientalischen Schabe ist. In großen Wohn- und Geschäftshäusern müssen Bekämpfungsmaßnahmen in allen Einheiten erfolgen – ansonsten kann das Gebäude nicht sicher Schabenfrei gemacht werden. Damit sich Orientalische Schaben nicht im eigenen Haushalt ansiedeln können, ist es wichtig auf Hygiene zu achten – vor allem in der Küche.
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