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Die Bernstein Waldschabe (Ectobius vittiventris) wird nur rund 15 mm lang. Ihre Flügel sind gut entwickelt. Ihr deutscher Artname bezieht sich darauf, dass das Zentrum des Halsschilds bernsteinfarbig ist wie man auf den Abbildungen deutlich sehen kann. Die Bernstein Waldschabe kann von Laien leicht mit der Deutschen Schabe oder der Braunbandschabe verwechselt werden. Der Bernstein Waldschabe fehlen im Gegensatz zu diesen beiden Schabenarten aber kräftige Dornen am Schenkel des mittleren und hinteren Beinpaares. Außerdem fehlen der Bernstein Waldschabe die beiden dunklen Linien auf dem Halsschild, die typisch für die Deutsche Schabe sind.
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Die Bernstein Waldschabe ist eine Art, die ursprünglich nur südlich der Alpen beheimatet war. Ende der 1990er Jahre traten die Tiere dann aber auch immer häufiger in der Nordschweiz auf. Ungefähr seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts lebt die Bernstein Waldschaben auch in Deutschland. Zuerst kam sie nur im äußersten Südwesten vor. Mittlerweile findet man sie in weiten Teilen von Süd- und Westdeutschland. Wie andere Waldschabenarten auch lebt sie in Wäldern, Gärten und Hecken wo sie in der Krautschicht und im Gebüsch herum läuft.
Man findet diese Schabenart nicht nur in der Natur. Immer häufiger kommen Waldschaben in Wohnungen vor. Da die Tiere gut klettern und fliegen können, dringen sie regelmäßig auch in Gebäude ein. Anders als die anderen hier behandelten Schabenarten sind sie aber an ein Leben im Haus nicht angepasst und sterben hier bald ab.
Bernstein Waldschaben ernähren sich in erster Linie von abgestorbenem Pflanzenmaterial wie herabgefallenen Blättern. In der Wohnung oder im Haus finden Walsschaben weniger Nahrhaftes.
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Genaue Erkenntnisse über Vermehrung und Entwicklung von Bernstein Waldschaben gibt es leider nicht. Sicher ist nur, dass die Eier wie bei allen Schabenarten in einer Eikapsel abgelegt werden. Diese Eikapsel trägt das Weibchen der Bernstein Waldschabe zunächst noch einige Zeit mit sich herum. Vermutlich entstehen die Eikapseln in den Sommer- bzw. Herbstmonaten. Die Larven schlüpfen erst nach der ersten Überwinterung. Man nimmt an, dass die letzte Häutung zum ausgewachsenen Tier erst nach der zweiten Überwinterung stattfindet. Wie viele Eier ein Weibchen der Bernstein Waldschabe im Laufe seines Lebens ablegt ist nicht bekannt. Hier besteht also noch Forschungsbedarf.
Schaben gelten als Ekeltiere. Für die meisten Menschen macht es daher erst mal keinen Unterschied ob sie die aus gesundheitlichen Gründen problematische Deutsche Schabe oder die eigentlich harmlose Bernstein Waldschabe im Haus haben. Bernstein Waldschaben sind aber in der Regel keine „Problemschaben“, die Lebensmittel mit Krankheitserregern infizieren.
Keine Panik wegen Waldschaben. Im Haus sterben die Tiere darüber hinaus auch schnell ab.
Da Bernstein Waldschaben kleine, versteckt lebende Insekten sind, fällt ihre Anwesenheit im Haus oft nur zufällig auf. Leider gibt es im Handel auch keine speziellen Lockstofffallen mit denen man die Tiere gezielt anlocken könnte.
Bernstein Waldschaben können gut klettern aber auch fliegen und werden nachts von Lichtquellen angelockt. Auf diese Weise finden sie auch häufig nachts den Weg in die Wohnung. Lediglich das Anbringen von Fliegengaze an Fenstern, Türen und Lichtschächten kann ein Stück weit verhindern, dass die Tiere ins Haus kommen. Bei der Bekämpfung von Waldschaben geht es primär darum, dass Eindringen in die Wohnung oder in das Haus zu verhindern.
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