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Braunbandschaben (Supella longipalpa) haben wie alle Schabenarten einen auffallend flachen Körperbau, sowie lange, kräftige Beine und lange Fühler. Es ist eine recht kleine Schabenart, die nur rund 12 mm lang wird. Die ausgewachsenen Tiere sind gleichmäßig gelbbraun gefärbt und zeigen nur einen helleren Querstreifen direkt hinter dem Halsschild. Die Larven zeigen zwei solche hellen Querbänder auf der hellbraunen Körperoberseite. Bei den weiblichen Braunbandschaben sind die Flügel reduziert. Bei den Männchen bedecken die Flügel den Körper dagegen komplett. Die Braunbandschabe kann leicht mit der Bernstein Waldschabe verwechselt werden. Die sichere Unterscheidung beider Arten ist schwierig und sollte einem Spezialisten überlassen werden.
Die Braunbandschabe stammt vermutlich aus Afrika. Mittlerweile ist sie aber weltweit verbreitet. In Deutschland kann diese tropische Schabenart nur innerhalb von Gebäuden leben. Im Gegensatz zur Deutschen Schabe ist die Braunbandschabe viel weniger auf feuchtwarme Bereiche des Hauses angewiesen. Sie kommt daher nicht nur in Küche und Badezimmer vor, sondern auch in den übrigen Räumen eines Hauses.
Braunbandschaben sind sehr genügsame Allesfresser und können sich zum Beispiel ausschließlich von Brot- oder Kekskrümeln ernähren.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Bekämpfung der Braunbandschabe: Schabenbekämpfung
Weibliche Braunbandschaben legen im Lauf ihres Lebens durchschnittlich 18 Eikapseln ab, aus denen jeweils im Mittelwert 13 Larven schlüpfen. Insgesamt werden so bis zu 200 Eier produziert. Meist werden die Eikapseln noch für einen Tag vom Weibchen herumgetragen, bevor sie an einer geeigneten Stelle abgelegt werden. Pro Jahr können sich in geheizten Räumen maximal 3 Generationen der Braunbandschabe entwickeln.
Da Braunbandschaben sich von allen möglichen Lebensmitteln genauso ernähren können wie von Biomüll oder Essensresten besteht die Gefahr dass die Tiere Krankheitserreger übertragen können. Lebensmittel werden von den Tieren angefressen und mit Kot verschmutzt. Aus diesen Gründen gelten Braunbandschaben als Hygieneschädlinge.
Das interessierte Leser auch: Weitere Informationen über die Deutsche Schabe, die Orientalische Schabe, Amerikanische Schabe und die Bernstein Waldschabe.
Da Braunbandschaben nachtaktiv sind und sich tagsüber in Schränken oder anderen, dunklen Orten verstecken, erkennt man einen Befall meist nur zufällig. Eventuell fallen auch die Eikapseln auf, die zum Beispiel hinter Kühlschränken oder in Küchenmöbeln abgelegt wurden. Gaststätten und lebensmittelverarbeitende Betriebe sollten daher immer eine systematische Befallsüberwachung mit Hilfe von Klebefallen durchführen lassen.
Häufig schleppt man sich Braunbandschaben durch den Kauf gebrauchter Möbel oder Elektrogeräte ein. Durch eine intensive Kontrolle der Ware lässt sich diese Gefahr verringern. In Wohn- und Geschäftshäusern mit vielen Parteien müssen Bekämpfungsmaßnahmen im gesamten Gebäude durchgeführt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Befall nicht komplett beseitigt werden kann.
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