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Der Kornkäfer gehört zur Gattung der Rüsselkäfer (Curculionidae). Wie der Name schon vermuten lässt, besitzen diese Tiere einen Rüssel oder besser gesagt einen rüsselförmig verlängerten Kopf der nach unten gebogen ist. Am Ende des Rüssels befinden sich die Mundwerkzeug. Mithilfe dieser Werkzeuge bohren die Weibchen zur Eiablage kleine Kanäle in die Schale von Getreide.
Kornkäfer verfügen über zwei Antennen, den sogenannten geknieten Fühlern. Der Ausdruck "gekniete Fühler" kommt daher, weil die Antennen rechtwinklig gebogen sind.
Insgesamt erreicht ein ausgewachsener Käfer eine Länge von etwa 4 - 5 mm. Die Größe der adulten Tiere hängt letztendlich von verschiedenen Faktoren ab - unter anderem von dem Brutsubstrat, der Temperatur und der Feuchtigkeit bei der sich die Larve entwickelt hat.
Je nach Alter sind die lichtscheuen Käfer rötlich, bräunlich bis schwarzbraun gefärbt. Dabei sind die Fühler und die Beine etwas heller als der Rest des Körpers. Die Flügeldecken der Kornkäfer sind miteinander verwachsen und die Tiere sind daher flugunfähig. Auf den Flügeldecken verlaufen schmale etwas hellere Längsstreifen.
Im Aussehen ähnelt der Kornkäfer dem Reiskäfer und dem Maiskäfer. Alle drei Käfer sind hinsichtlich Entwicklung, Biologie, Bedeutung und Bekämpfung vergleichbar und gehören zur Gattung der Rüsselkäfer.
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Kornkäfer zwar Flügel haben, aber nicht fliegen können weil diese miteinander verwachsen sind.
Kornkäfer sich tot stellen, wenn sie sich gestört fühlen. Sie ziehen ihre Beine an und bewegen sich nicht.
Kornkäfer mehrere Monate ohne Nahrung auskommen und sich in kleine Ritzen und Spalten verkriechen.
Der Kornkäfer stammt ursprünglich aus Indien und Vorderasien. Durch den weltweiten Handel mit Getreide wurde er nach Afrika und Europa verschleppt und zählt mittlerweile zu den in Europa am weitesten verbreiteten Vorratsschädlingen. Die Ausbreitung erfolgt hauptsächlich über Schiff, LKW oder Bahn, da der Kornkäfer im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten, dem Reiskäfer nicht fliegen kann.
Nach der Paarung legt der weibliche Kornkäfer etwa 200 Tage lang, jeden Tag 1-2 Eier in das Inneren eines Getreidekorns. Ein Ei, manchmal auch zwei pro Korn. Dazu frisst der Käfer mit seinen Mundwerkzeugen ein Loch in die Schale des Getreidekorns. Nach der Eiablage verschließt das Weibchen die Öffnung mit einem Sekret. Die gesamte Entwicklung, vom Ei über die Larve und Puppe vollzieht sich im Inneren des Getreidekorns. Erst wenn die Entwicklung abgeschlossen ist und der Käfer alle Entwicklungsstadien durchlaufen hat, frisst er sich durch die Schale und verlässt das Getreidekorn. So entwickeln sich nach jeder Paarung eines Kornkäferweibchen etwa 200 neue Käfer mit mehreren Generationen im Jahr. Bei optimalen Bedingungen, wie geheizten Lagern ist von fünf Generationen auszugehen, bei schlechteren Bedingungen sinkt die Anzahl der Generationen pro Jahr auf zwei.
Meist wird ein Kornkäfer Befall erst festgestellt, wenn ausgeschlüpfte Käfer gesichtet werden oder bei genauem hinsehen die typischen unregelmäßigen Löcher in den Getreidekörner entdeckt werden. Ob in einem Getreidekorn ein Ei abgelegt wurde, erkennt man kaum. Die Kornkäferweibchen verschließen, die Mithilfe ihrer Mundwerkzeuge hergestellten Öffnung nach der Eiablage wieder.
Die Lebenserwartung eines Kornkäfers ist abhängig vom Nahrungsangebot und den klimatischen Bedingungen. So lebt der Kornkäfer bei etwas 29°C und 75% relativer Luftfeuchtigkeit etwa 6 Monate, bei 10°C verlängert sich die Lebensdauer auf bis zu 2,5 Jahre. Bis zu fünf Generationen pro Jahr sind möglich.
In privaten Haushalten sowie im Handel sollten die befallenen Lebensmittel entfernt und die Bereiche einer intensiven Reinigung unterzogen werden. Für den Handel wird eine fachmännische Behandlung der Regale empfohlen.
In private Haushalte werden Kornkäfer mit dem Kauf befallener Lebensmittel oder befallenem Tierfutter eingeschleppt.
Überprüfen Sie gekaufte Lebensmitte, vor allem Getreide und Hülsenfrüchte, bei Haustieren auch das Tierfutter. Achten Sie darauf, dass alle Lebensmittel und auch Futtervorräte Ihrer Haustiere luftdicht verpackt sind.
Wirksame Hausmittel gegen Kornkäfer sind uns nicht bekannt. Bieten Sie den Käfern kein geeignetes Entwicklungssubstrat, so pflanzen sie sich nicht fort. Entfernen Sie befallene Lebensmittel und Tierfutter.
Nein, Kornkäfer können nicht fliegen. Sie haben zwar Flügel, aber diese sind zusammengewachsen und die Tiere sind daher flugunfähig. Kornkäfer sind aber gute Läufer.
Im Gegensatz zu vielen anderen Schädlingen, wie Bettwanzen oder Flöhe, beißen oder stechen Kornkäfer weder Tiere noch Menschen. Sie übertragen auch keine Krankheiten. Die Tiere sind daher nicht gefährlich für Mensch oder Tier.
Kornkäfer gehören zu den am häufigsten vorkommenden Vorratsschädlinge, die oft im Getreidelager, in Getreidevorräten, Silos, Mühlen und im Schüttlager anzutreffen sind. Sie bevorzugen Getreide mit hohem Feuchtigkeitsgehalt. Bei niedriger Kornfeuchte sinkt die Möglichkeit einer Vermehrung der Käfer.
Kornkäfer befallen Getreide aller Art, wie zum Beispiel Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, Mais, geschälten Reis, Teigwaren, Eicheln, Buchweizen - ernähren sich davon und pflanzen sich fort. An gemahlenen Produkten wie Mehl und Schrot sowie an Erbsen, Bohnen, Mandeln, Erdnüsse und Sojabohnen kann sich der Kornkäfer nur ernähren aber nicht weiterentwickeln, da er ein Widerlager braucht. Kakaobohnen, ungebrannte Kaffeebohnen und ungeschälten Reis befällt er nicht.
Einem Kornkäferbefall folgen in der Regel sogenannte Sekundärschädlinge. Solche Schädlinge sind auf die vorherige Schädigung, in diesem Fall auf die Beschädigung der Körner angewiesen, da diese selbst keine intakten Körner verwerten können. Der befallene Vorrat wird muffig und Bakterien und Pilze können sich ansiedeln.
Kornkäfer im Haus
Kornkäfer in der Wohnung
Kornkäfer im Körnerkissen
Kornkäfer im Hamsterfutter
Kornkäfer im Vogelfutter
Kornkäfer im Mehl
Kornkäfer im Hasenfutter
Kornkäfer im Getreide
Kornkäfer im Dinkel
Kornkäfer im Lager
Kornkäfer in der Küche
Kornkäfer im Wohnzimmer
Kornkäfer im Weizen
Kornkäfer im Holz
Kornkäfer im Heu
Kornkäfer im Pferdefutter
Kornkäfer im Papageienfutter
Kornkäfer im Tierfutter
Kornkäfer im Reis
Um Kornkäfer zu bekämpfen ist es ratsam sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu wenden. Dieser bekämpft die Kornkäfer zuverlässig und nachhaltig. Unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten, werden Kornkäfer im Spritz- und Sprühverfahren oder mittels Begasung bekämpft. Es gibt aber auch Möglichkeiten die Käfer biologisch zu bekämpfen.
Wichtig ist es auch zu erfahren, mit welchen Maßnahmen man Kornkäfer vorbeugen kann. Reagieren Sie zügig, dass der Kornkäferbefall nicht zu einer Kornkäferplage wird. Unser Team berät Sie über Kornkäfer und die Kornkäferbekämpfung.
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