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Typisch für die meisten Schaben sind die auffallend langen und dünnen Fühler, die langen und kräftigen Beine sowie die abgeplattete Körperform. Da Schaben zu den hemimetabolen Insekten gehören gibt es kein Puppenstadium und die Larvenstadien sehen den ausgewachsenen Schaben bereits sehr ähnlich. Manche Arten wie die Amerikanische Schabe haben sehr gut ausgebildete Flügel. Andere Arten wie die Orientalische Schabe besitzen nur noch Flügelreste. Neben kleineren Arten, wie der Braunbandschabe, die maximal 12 mm lang wird, gibt es auch wahre Riesen wie die Madagaskar-Fauchschabe (Gromphadorrhina portentosa), die fast 10 cm lang wird. Einige Schaben, zum Beispiel die Deutsche Schabe übertragen Krankheitserreger, andere Schaben wie die Waldschabe sind ungefährlich.
Foto 1: Typisch für Schaben sind der abgeplattete Körper, die kräftigen Beine und die langen Fühler
Foto 2: Die Madagaskar-Fauchschabe gehört weltweit zu den größten Schabenarten (ca. 10 cm)
Die Mehrzahl der Schaben leben in den Tropen und Subtropen rund um den Globus verteilt. Aber auch in Mittel- und sogar Nordeuropa gibt es Schabenarten die natürlicherweise dort vorkommen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von endemisch vorkommenden Arten. Daneben gibt es hier aber auch Arten, die ursprünglich aus tropischen Regionen stammen und daher bei uns nur in geheizten Gebäuden überleben können. Alle diese Schaben haben sich eng an die menschliche Lebensweise angepasst und müssen als Schädlinge bezeichnet werden, da sie auch Krankheitserreger übertragen können.
Schaben in der Wohnung
Schaben im Garten
Schaben in Haus
Schaben im Restaurant
Schaben in der Küche
Schaben im Kanal
Schaben im Hotel
Schaben in der Mietwohnung
Die meisten Schabenarten fressen alles, also sogenannte Allesfresser. Sie ernähren sich sowohl von Stoffen pflanzlicher als auch tierischer Herkunft. Dies gilt vor allem für die typischen Schädlingsarten unter den Schaben, wie Deutsche Schabe oder Orientalische Schabe. Die meisten im Freiland lebenden Schabenarten, wie zum Beispiel die Bernstein Waldschabe, ernähren sich vor allem von herabgefallenen Blättern.
Typisch für Schaben ist, dass sie ihre Eier nicht direkt ablegen, sondern mehrere, dünnhäutige Eier zusammen in einer festen Eikapsel deponieren. In einer solchen Eikapsel, die wissenschaftlich auch als Oothek bezeichnet wird, sind die zarten Eier gut geschützt vor Freßfeinden, Trockenheit oder sonstigen, negativen Umwelteinflüssen. Die weiblichen Schaben tragen die Eikapseln sogar noch eine Weile mit sich herum bevor sie sie an einer geeigneten Stelle ablegen. Ein solches Verhalten nennt man auch Brutfürsorge. Die Eientwicklung dauert je nach Art unterschiedlich lange. Generell schlüpfen die Larven bei hohen Temperaturen schneller als bei niedrigen. Die Larven häuten sich im Laufe ihrer Entwicklung mehrmals. Sie nehmen bei jeder Häutung an Größe zu und werden den ausgewachsenen, d. h. geschlechtsreifen Schaben immer ähnlicher. Im Gegensatz zu Schmetterlingen fehlt den Schaben ein Puppenstadium.
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Die meisten Schabenarten verursachen aus menschlicher Sicht gesehen keine Probleme. Nur die sogenannten synanthropen Schaben, also die Arten die von ihrer Lebensweise eng an den Menschen angepasst sind, gelten als Schädlinge. Da diese Schaben zum Beispiel regelmäßig in Bäckereien oder Großküchen leben besteht immer die Gefahr, dass Lebensmittel durch die Tiere mit Krankheitserregern infiziert werden können. Mitunter kommt es auch zu Kurzschlüssen, wenn Schaben in technische Geräte eindringen. In erster Linie werden die Schaben von der hier erzeugten Wärme angelockt.
Mit speziellen Schabenfallen kann man einen Schabenbefall erkennne. Diese Schabenfallen enthalten einen Lockstoff mit denen man die Schaben gezielt anlocken kann. Die Fallen bestehen aus einer Klebefläche in deren Zentrum ein attraktiver Köder deponiert ist. Meist handelt es sich dabei um lebensmittelidentische Stoffe durch die Larven, männliche und weibliche Schaben angelockt werden. Schabenfallen können Sie hier anfragen und bestellen.
Das interessierte Leser auch: Informationen über die Schabenbekämpfung
Oft werden Schaben von einem Tropenurlaub eingeschleppt. Es empfiehlt sich daher das Gepäck nach der Rückkehr gründlich zu durchsuchen und vor allem auf die Eipakete der Schaben zu achten. Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Schaben besonders in Mehrfamilienhäusern auch aus befallenen Nachbarwohnungen zuwandern können. Wenn Schaben in Mehrfamilienhäusern auftreten, müssen die Tiere daher in allen Wohneinheiten bekämpft werden.
Um Schaben nicht anzuziehen, sollten Lebensmittel immer gut verschlossen oder aber im Kühlschrank aufbewahrt werden. Lebensmittelreste sollten nicht über Nacht in der Küche stehen bleiben sondern immer sofort als Biomüll entsorgt werden. Je früher ein Befall bekämpft wird, desto besser sind die Chancen die Schaben komplett auszurotten. Dies verdeutlicht wie wichtig die systematische Überwachung des Schabenbefalls mit Hilfe von Lockstofffallen vor allem für Lebensmittelbetriebe ist.